Die Träume und Vorbereitungen im Hinblick auf die Chortagung sind tatsächlich Wirklichkeit geworden. Und das obwohl bis ein paar Tage vor Beginn viele Bedenken gehört und besprochen werden wollten. Die Zeiten fordern uns alle auf eine mittlerweile nicht mehr ganz so ungewohnte Weise heraus. Da ist es umso wichtiger, dass es Inseln der Gemeinschaft und des sich Begegnens gibt.
Ich möchte euch nun ein bisschen daran teilhaben lassen, wie meine Gedanken immer wieder an die Tage Anfang September reisen. Eine Melodie auf den Lippen begleitet mich seitdem stetig durch den Tag.
Eine bunte Gruppe trudelte am Konzerthaus in Freiburg ein und wurde in die Vogesen gefahren. Die Rucksäcke geschultert, neugierig auf die Menschen und die gemeinsame Zeit, machten wir uns auf den Weg zum Oberlinhaus. 36 Menschen lassen sich auf ein gemeinsames Leben ein, mit viel Musik, Zeit in Gemeinschaft und mit sich allein, Gesprächen, gutem Essen, geteilten Aufgaben am und im Haus, Natur, Lachen, Tanzen.
Gemeinsam begannen wir den Tag im Freien mit einem Morgenbeginn, ein kurzes Innehalten, in den Körper schlüpfen oder Eindrücken ausdruckverleihen. Wir probten zusammen oder aufgeteilt in Stimmen und beschäftigten uns, orientiert an den ausgewählten Musikstücken, inhaltlich mit den Texten, Botschaften und Hintergründen. Wir schlichen durchs Dickicht bei Dämmerung, denn es mussten Schätze gestohlen und verteidigt werden.
Dann packten wir gemeinsam und machten uns nach einer Woche bereit für unsere Konzerte um dem gemeinsam erlebten und geübten in Klängen Ausdruck zu verleihen. In Basel gab es eine Uraufführung von eigens für die Chortagung vertonten Gedichten Hilde Domins.
Die so unterschiedlichen 36 Menschen wurden zu Vertrauten und ein Netz aus Verbundenheit hat sich entsponnen. Es ist unglaublich, was entsteht, wenn Menschen über die Musik zusammenfinden und sich endlich wieder in Gemeinschaft erleben dürfen.
F.